Gesunde Ernährung - ausreichend Bewegung   

Jährlich erkranken in Österreich rund 35 000 Menschen an Krebs, davon sterben 20 000 Österreicher/innen an den Krankheitsfolgen. Amerikanische Studien konnten zeigen, dass ein Drittel aller Krebserkrankungen durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten sowie durch regelmäßige sportliche Aktivität und einem adäquaten Körpergewicht (BMI: Body Mass Index)(*) verhindert werden können. Wenn man darüber hinaus noch übermäßigen Alkoholgenuß und Nikotinabusus meidet sinkt das Risiko an Krebs zu erkranken um ein weiteres Drittel. Die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Österreich ist das Prostatakarzinom. Die Entstehung dieses Krebses ist neben dem Alterungsprozeß und genetischen Faktoren auch von hormonellen Einflüssen und von Umwelteinflüssen abhängig, wobei der wichtigste Umweltfaktor wohl die Ernährung ist. So wurden in den letzten hundert Jahren viele verschiedene Substanzen und Nahrungsbestandteile erforscht, denen eine tumorpräventive Eigenschaft in Studien nachgesagt wird. Im Folgenden sind die bekanntesten und meist erkundetsten sogenannten bioaktiven Nahrungsergänzungsmittel detaillierter dargestellt.
(*): BMI = Body Mass Index = Körpermassenzahl (kg/m2) = Körpergewicht(kg) : Körpergröße(m) 2     
BMI Normalwerte (kg/m2):  45 - 54 Jahre:  22 - 27;    55 - 64 Jahre: 23 - 28;    > 64 Jahre: 24 - 29


Lycopene 
Tomaten2 200Lycopin ist der wichtigste Vertreter aus der Familie der Carotinoide und ist für die rote Farbe von Tomaten und Hagebutten verantwortlich. Besonders reife Tomaten haben einen hohen Lycopengehalt, weshalb Dosentomaten zu bevorzugen sind, da diese meist im reifen Zustand geerntet werden. Um eine maximale Resorption von Lycopenen im menschlichen Organismus zu gewährleisten sollten diese erhitzt werden, da dadurch die pflanzlichen Zellstrukturen aufgebrochen werden und das Lycopen gelöst wird. Eine zusätzliche Resorptionssteigerung wird durch die Beimengung von etwas Fett erreicht. Auch konzentriertes Tomatenmark enthält einen hohen Lycopengehalt. Lycopene sind sogenannte Radikalfänger und wirken als Antioxidantien. Stress durch sogenannte chemische Radikale ist heutzutage als ursächlicher Faktor für das Altern, aber auch für chronische Erkrankungen wie Krebs, kardiovaskuläre Erkrankungen und die Entstehung von erhöhtem Blutzucker (Diabetes mellitus) verantwortlich. Lycopene besitzen die Fähigkeit bestimmte aggressive Moleküle unschädlich zu machen. So konnte 2002 in einer Studie an 47365  Teilnehmern des National Cancer Institutes gezeigt werden, dass das Risiko einer Erkrankung an einem Prostatakarzinom durch häufigen Konsum von Lycopenen vermindert werden kann.

Selen Gemueseschale 200
Selen ist ein essentielles Spurenelement, welches vorwiegend in Gemüse und vor allem in Knoblauch vorkommt. Auch Selen schützt zelluläre Bestandteile und die DNS vor oxidativen Schäden über die Aktivierung der sogenannten Glutathion Peroxidase. Eine 1998 veröffentlichte Arbeit konnte eine 50%ige Abnahme der Inzidenz eines Prostatakarzinoms durch tägliche Einnahme von 200mcg Selen nachweisen.

Vitamin E
vsp gruenkohl1 200Vitamin E ist ein Sammelbegriff für acht fettlösliche Substanzen, wobei der aktivste Metabolit das alpha Tocopherol ist. Es ist ebenfalls  ein potentes Antioxidans, und verhindert als Radikalfänger die maligne Transformationen von Zellen. Vitamin E kommt vor allem in Soja, Spargel, Schwarzwurzel, Fenchel und Grünkohl vor.  

Oligomere ProanthocyanidineTrauben4 200
Oligomere Proanthocyanidine (OPC) sind Pflanzeninhaltstoffe, welche zur Gruppe der Flavanole gehören und der übergeordneten Gruppe der Polyphenole zuzuordnen sind. OPC kommen vor allem in Traubenkernen, der Schale und dem Laub roter Trauben, sowie in dem roten Häutchen der Erdnüsse vor. Hohe Konzentrationen von OPC kann man vor allem im Rotwein nachweisen. OPC haben neben einer antioxidativen Aktivität und somit krebshemmenden Wirkung auch einen starken Einfluß auf die Blutgefäße und den Kreislauf. Sie sind blutdruckenkend und vermindern die Einlagerung von Blutfetten in den Gefäßwänden und beugen somit einer Gefäßverkalkung vor.

Grüner TeeTee 200
Nicht zuletzt durch seine gesundheitsfördernden Eigenschaften zählt grüner Tee  zu einem der am meisten konsumierten Getränke der Welt. Dies wird vor allem den Catechinen zugeschrieben, welche ein Drittel der Trockenmasse des grünen Tees ausmachen. Sie zählen ebenfalls zur Untergruppe der Polyphenole und haben in Studien einen wachstumshemmenden Effekt in Bezug auf Krebszellen. Der wichtigste Vertreter der Catechine ist das Epigallocatechin gallate (EGCG).

Genistein
Genistein lässt sich in hoher Konzentration in der Sojabohne nachweisen und wird den Isoflavonen zugeordnet. Biochemisch zeigen sie eine strukturelle Ähnlichkeit zu Östrogenen, weshalb sie eine hormonelle Aktivität im menschlichen Organismus auslösen können. Da das Prostatakarzinom hormonellen Einflüssen unterliegt, hat das Isoflavon Genistein auf die Krebszelle auch eine krebshemmende Wirkung indem es bei instabilen Zellen den programmierten Zelltod einleiten kann. Darüber hinaus hemmt es die Neubildung von Gefäßen, welche den sich expandierenden Tumor mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. 

Marine Omega-3-Fettsäuren
fischmarkt 1 200Meeresfische wie Makrele, Sardine, Sardelle der Thunfisch liefern die langkettigen Omega-3-Fettsäuren, welche für den Menschen essentiell sind  und somit über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Neben einer tumorprotektiven Wirkung soll der Verzehr von Meeresfisch (2x pro Woche) auch kardioprotektiv sein und die Verkalkung von Gefäßen verhindern.  

Zusammenfassend kann man darauf hinweisen, dass nicht nur die alleinige Einnahme der oben genannten bioaktiven Substanzen Obstkorb 4 200
sondern vor allem die Kombination aus adäquatem Körpergewicht, körperlicher Betätigung und gesunder Ernährung mit einem Menüplan vorwiegend bestehend aus Obst und Gemüse und der Reduktion von tierischen Fetten und rotem Fleisch eine Leitlinie für Vitalität bis ins hohe Alter sein kann. 
Weitere wichtige und umfangreiche Informationen zur gesunden Ernährung gibt Ihnen die Broschüre der Krebshilfe: Ernährung bei Krebs